Worst Practice: So schädigen Tourismusfunktionäre das Ansehen und die Wirtschaft der Nationalpark-Kalkalpen-Region Pyhrn-Priel
Die Herren Gösweiner und Scholl, Funktionäre der von der Tourismusregion Pyhrn-Priel, haben wenige Tage vor der 20-Jahresfeier des Nationalparks Kalkalpen eine wahrhaft begnadete
Unterschriftenaktion gestartet. In einem (wohl mit Steuergeld subventioniertem?), konfusen Schriftstück machen sie Stimmung gegen die von "auswärtigen Vereinen" geforderte Erweiterung des
Nationalparks . Das würde "uns" (sie?) und "unsere" (ihre?) Zukunft einschränken. Denn, sie seien "für ein ausgewogenes Miteinander von Ökologie und Ökonomie und
gegen die Erweiterung des Nationalparks" - und natürlich gegen "auswärtige Einflussnahme von NGOs".
Die Erweiterung des Nationalparks ist aber nicht nur eine "Forderung" der "auswärtigen Vereine" (die natürlich auch vor Ort Mitglieder haben), sondern seit 1997 per OÖ Nationalparkgesetz beschlosse Sache. Allein wegen diverser Träumereien von Skigebieten durch Naturschutzgebiete (vorangetrieben u.a. durch die beiden oben genannten Herren) wurde das Gesetz bisher nicht wie vorgesehen umgesetzt. Es scheint sich demnach weniger um eine "auswärte" Einmischung als vielmehr um eine trotzige "einwärtige" Gesetzesblockade zu handeln.
Die Erweiterung wäre nicht einmal ein besonderer Kraftakt: Ein großer Teil des Planungsgebietes steht bereits unter Naturschutz, ist im Staatsbesitz und trifft auf Zustimmung des Eigentümers.
Wegen des Sperrfeuers der lokalen Seilbahnfraktion (mit Schröcksnadel als Mehrheitseigentümer im Hintergrund) hat sich aber bislang kein Politiker drüber getraut, das Nationalparkgesetz auch zu
vollziehen.
Im Frühjahr 2017 wurden die irregeleiteten Skigebietspläne am Warscheneck von der OÖ Landesregierung offiziell wegen Gesetzeswidrigkeit (Alpenkonvention) begraben, wodurch die qua Gesetz
vorgeschriebene Vergrößerung des Nationalparks nun endlich eine Chance bekommt.
Doch die örtliche Seilbahnfraktion tut sich offenbar schwer, das hinzunehmen. Die beiden Herren haben sich als oberste Tourismusmanager der Region mit der wirren Unterschriften-Sammlung nun
vermutlich selbst demontiert. Nicht nur, dass sie dem Nationalpark (ihrem wichtigsten touristischen Asset!) mit der trotzigen Aktion gewaltigen Schaden zufügen, mit ihrer zweifelhaften
Seilbahn-Fixierung behindern sie aich die positive touristische Entwicklung der Region (Stichworte: Naturerlebnis, Ganzjahrestourismus). Auch in der Region wird daher völlig zurecht ihre
Demissionierung gefordert...