Tourismusobmann Herbert Gösweiner und Klaus Aizetmüller von der WKO-Bezirksstelle Kirchdorf verlangen aufs Neue den Bau einer Wander- und Skischaukel. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, zitieren sie einige Gastronomen, die die Realisierung des Projekts vehement fordern. Eine öffentliche online Abstimmung soll zusätzlich Stimmung machen. Daher liebe Freunde des Warschenecks: Jetzt mitvoten und in eurem Freundeskreis verteilen! Hier geht's zur Abstimmung in der Bezirksrundschau Kirchdorf.
Schon seit Winter letzten Jahres kursieren die Gerüchte, dass der Zusammenschluss 3.0 vom Frauenkar mittels eines "nicht langen Tunnels" durch das Warscheneck ins Loigistal geführt werden könnte. Ein regelrechtes Horrorszenario, denn das romantische Loigistal ist nicht nur als Raufußhühnerhabitat bekannt, sondern zählt mit seinen Lärchenwäldern zu den herausragendsten Naturschätzen der Region. Nicht umsonst wurde es erst 2008 als Naturschutzgebiet Warscheneck-Nord ausgewiesen und ist Nationalpark-Eerweiterungsgebiet. Die Grafik unten veranschaulicht einen möglichen Verauf der aktuellen Projektvariante.
Ohne Rücksicht auf vorhandene Naturräume und Schutzgebiete posaunen die Tourismusverantwortlichen und Manager des Seilbahnunternehmens in die Welt hinaus, dass nur der Zusammenschluss und die Erweiterung der vorhandenen Skigebiete zu hohen Wachstumsraten im Tourismus und zum wirtschaftlichen Aufschwung der Region führen könnten. Tatsächlich verkaufen die Projektwerber eine Skipiste durch das Loigistal und den Tunnel als sommertouristische Attraktion, als Kernstück der neuen, "naturnahen" (sic!) Sportarena, die den besonderen Leckerbissen für den erholungssuchenden Gast bieten soll, denn links und rechts ist doch unberührte Natur! Doch dieses Projektvorhaben würde tiefe Wunden in eines der unberührtesten Gebiete in ganz Oberösterreich schlagen, der Schaden wäre enorm - letztlich auch für den Sommertourismus.
Doch auch für den Wintertourismus gibt es mit diesem Projekt nichts zu gewinnen. Bereits jetzt beurteilen Wirtschaftsexperten die Prognosen der Betreiber als völlig unrealistisch und maßlos überschätzt. Nicht zuletzt deshalb, weil das Interesse am herkömmlichen Skifahren einerseits dramatisch abnimmt. Andererseits versuchen alle großen und mittleren Skigebiete dem wachsenden Konkurrenzdruck dadurch zu entgehen, dass sie immer mehr Kapazitäten schaffen, die die Kostenspirale weiter anheizen. Eine prekäre Situation, die durch den fortschreitenden Klimawandel ohnehin schon befeuert wird. Doch anstatt sich auf das zu erwartende Klima einzustellen und neue Tourismuspotenziale zu beleben, wird die wirtschaftliche Abhängigkeit vom Skitourismus weiter (mit Steuergeldern) gefördert, Geld für notwendige Anpassungsmaßnahmen gibt es dann aber keines mehr.
Die Augen weiter vor der Wahrheit zu verschließen, wäre der größte Fehler, den die Verantwortlichen der Pyhrn-Priel-Region jetzt machen könnten. Zahlreiche Entwicklungen wurden ohnehin schon verschlafen, denkt man beispielsweise an Mountainbiken, Schneeschuhwandern oder Skitouren. Längst überfällig auch die Generalsanierung des Hallenbads in Spital an Pyhrn, das ein Meilenstein im Ganzjahresangebot der Region wäre.
Eine sinnvolle Alternative für die Skischaukel wäre ein Bus-Shuttledienst (Vorbild Zell am See - Kaprun), welches durch ein Rufbussystem ergänzt wird (siehe Vorarlberg). Der Gast kann bequem mit dem Zug oder mit dem Auto anreisen und braucht während des gesamten Aufenthalts kein Auto. Im Vergleich zu den Skischaukelplänen sind die Kosten dafür minimal, wertvolle Naturlandschaften bleiben für den Ganzjahrestourismus erhalten, profitieren würden die heimischen Transport- und Taxiunternehmen ...
Es wird Zeit, dass sich die Tourismusverantwortlichen endlich auf die wirklichen Stärken der Region besinnen und das sind ihre Natur- und Wildnisgebiete! Der moderne Urlauber sucht authentische Naturerfahrungen, die seinen Erlebnishunger und das Bedürfnis nach Ruhe und Erholung stillen und nicht das X-te Skigebiet, das in Wahrheit die Landschaft verschandelt und die (kommunalen) Finanzen ruiniert!
Noch ist der Blick vom
Stoderer-Weitblick-Wanderw
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